Yin und Yang [陰陽] oder die bedingungslose Hingabe ans Chaos...

Heute ist es hier wieder kälter und auch windiger - Aprilwetter im September... Versuche heute etwas von meinem stets vorhandenen Chaos aus dem Kopf zu kriegen. Vielleicht hilft ja Bloggen...

Ich neige dazu, mich mit den Dingen treiben zu lassen, anstatt sie dem Tag zu zuteilen wie ein gut gemischtes Kartenblatt. Deshalb war ich jetzt gerade nochmals in der Küche und habe mir einen guten Kaffee gemacht. Italienischen, nicht allzu kräftig (Caffècrema Dolce). Kaffee geht halt immer. Lustiges Bild: ich treibe auf einer großen Woge Kaffee durch den Tag. Nun ja...

Meine Freundin (einem Burn-Out entwichen) sagt, wenn ihr schon die Struktur im Inneren fehlt, braucht sie um sich herum Ordnung. Es vermittelt ihr das Gefühl auch innerlich "aufgeräumt" zu sein. Mit diesem Halt, schafft sie es gut durch den Tag. Wenn es in meinem Inneren nach Ordnung schreit, fange ich zunächst an, die unnützesten Dinge zu ordnen. Sinnlos zu ordnen. Z. B. stelle ich meine Mail-Accounts auf's Imap-Protokoll um. Alle. Ich kann damit einen ganzen Tag verbringen. Solange bis ich da selbst unnützeste Konto synchronisiert habe. Ich hätte stattdessen das Bad putzen können, können, mich der Bügelwäsche annehmen können. Hätte...

Wenn ich Holz mache, fange ich eben bei den Zweigchen an, anstatt den Baum am Stamm zu fällen. Meine Freundin sagt immer, ich gehe mit der Kirche ums Dorf...

Nun, die Bügelwäsche liegt noch immer, ich müsste hier etwas Ordnung in die Wohnung kriegen, ein Kuchen will noch gebacken werden, ich müsste noch zur Apotheke, meinen Friseurtermin will ich auch nicht versäumen (da werd ich wahrscheinlich wieder zu spät kommen - ich komme immer zu spät.) und schließlich steht noch eine Geburtstagsfeier an, und wir wollen spätestens um 15.00 Uhr dort sein. Vorher müssen die Hausaufgaben erledigt sein, ja und zu Essen soll auch noch was aufgetischt werden (hab keinen Schimmer, was ich heute kochen soll...).

Ob es wohl Ordnung schafft, wenn man in seinem Blog seinen vermeintlichen Tagesplan kundtut...? Das ist schwierig bis fast nicht zu beantworten... Zumindest meinen Caffècrema habe ich geschafft in der bisherigen Zeit zu trinken. Ich mach mir schnell einen Neuen. Ich tu was, ich mach was. Das bringt ein bissl Schwung... ... Ja, denn nebenbei ist es mir gelungen die Spülmaschine zu starten.

Ich könnte vielleicht auch mal damit beginnen, an's Kochen zu denken, anstatt der Welt meine unsortierte Gedankenwelt einfach sinnlos vor die Nase zu klatschen... Ich bin manchmal so schrecklich unsortiert im Schreiben... Vielleicht sollt' ich Mandalas malen. Oder aufräumen...

Hab mal wo gelesen, dass Chaos und Ordnung allgegenwärtig und notwendig sind. Na also... Und Einstein sagte: 'Nichts kann existieren ohne Ordnung – nichts kann entstehen ohne Chaos.' Was in der Astrophysik funktioniert passt im schnöden Alltag erst recht...

Und nun, da auch meine zweite Tasse Caffècrema getrunken ist, komm ich jetzt zum Ende. Zuviel an Brainstorming... Ich begebe mich mal nun auf die Suche nach der Konstanz in meinem Tag und hoffe diese im Bügelzimmer zu finden, oder beim Staubsaugen... Oder Kochen...?






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